Chronik der
Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft
Bad Aibling
Gegründet 1610
1610
Das Gründungsjahr der der Kgl. privilegierten FSG Bad Aibling
ist mit dem Jahr 1610 niedergeschrieben.
Alte Aufzeichnungen im Heimatarchiv beweisen, dass im Jahr 1610 aus
einer religiösen Sebastiani Bruderschaft, ein rein weltlicher Verbund
unter der Bezeichnung Feuerschützengesellschaft Aibling ins Leben
gerufen wurde.
1618
Mit dem Ausbruch des 30jährigen Krieges, am 23. Mai 1618 erlahmte
der Schießbetrieb
1648
In den letzten Kriegsjahren des 30jährigen Krieges wurden die
Schützen zur Abwehr des Schwedenangriffs auf den Markt Aibling
eingesetzt.
1662
In diesem Jahr brach die ruinöse Schießstätte zusammen.
1726
Sie konnte erst 1726 durch eine neue Schießstätte ersetzt werden. In
dieser langen Ruhepause bestand die Schützengesellschaft weiterhin, wie
in einem Ehrenbuch ausdrücklich erwähnt wird.
1765
Bei den Bränden im ausgehenden Mittelalter und der Brandnacht vom
28. auf den 29. August 1765 wurde viel Schriftgut und die Schießstätte
vollständig vernichtet. Auch beim späteren Rathausbrand am 30. Juni
1940 verbrannten wertvolle Urkunden.
1787
Am 12. September 1787, einige Jahre nach dem Stadtbrand, ersuchte
der Verein um Erlaubnis einer neuen Schießstätte.
1810
Um 1810 zur Erhebung Bayerns zum Königreich erließ der erste
König Max 1., zahlreichen Schützengesellschaften, bezüglich
Schießerlaubnis, Errichtung von Schießstätten, Sondervergünstigungen
u. ähnliches so genannte „Privilegien“. Auch die FSG Aibling war
bei den auserwählten und nannten sich seit dem „Königlich Bayerische
Privilegierte Feuerschützen Gesellschaft“.
1832
Natürlich waren die Schützen dabei, als der junge Wittelsbacher Prinz
Otto und zukünftiger König von Griechenland, am 06. Dezember 1832
in Aibling von seiner Mutter, der Königin Therese, Abschied nahm.
1835
An dem großen Scheibenschießen, das aus Anlass zur
Grundsteinlegung des Theresienmonuments am 01. Juni 1835 in
Aibling stattfand, nahmen 106 Schützen teil. Jeder Schütze ging mit
einer Devise an den Stand, diese waren bei den Schreibern anzugeben.
Einige sind noch erhalten, z.B.:
„Dem Wendelstein gleich, der uns umgibt, so sehr mein Herz den
König liebt."
Zwei Scheiben von diesen Festschießen sind wertvolle Schätze des
Vereins. Ein Festball schloss die Freuden des schönen Tages.
1881
Auszug aus dem Protokollbuch, erster Eintrag 14.09.1881: "Nach dem
in den letzten Jahren von der Gesellschaft, mangels an Mitgliedern kein
besonderes Lebenszeichen gegeben war, wurden als Statuten die
Bestimmungen der bayerischen Schützenordnung vom Jahr 1868
angenommen."
1896
Dem Jahr der Ernennung der Stadt Bad Aibling zum Bad, war die
letzte Eintragung einer Generalversammlung gewidmet.
1900
Am 10. November wurde die Schützengesellschaft „Wendelstein“ an
der Elektrischen Bahn (heute Gaststätte Schoder) gegründet. Dieser
Verein hat auch eine Bedeutung in der Chronik der FSG Aibling.
1910
Anlässlich des Jubiläumsschießens von 10. mit 13. Juli 1910 traten
300 Schützen aus allen Teilen Bayerns und Österreichs zum
Wettkampf an. Das Protektorat hatte Graf Arco von Zinneberg.
1914
In den folgenden Jahren hatte der Verein eine schwere Zeit zu
überstehen.
1918
In dem 1. Weltkrieg kam das Schützenwesen zum erliegen.
1920 Übernahme der Schießstätte der aufgelösten Einwohnerwehr in
Thürham. Die Nach einem Um - und Ausbau der Schießstätte fand
am 15. August 1920 das Eröffnungsschießen statt.
1931
Im Jahr 1931 konnte dann eine angemessene Schießstätte beim
Nierderlechner „Gasthof Neugarten“ aufgebaut werden. Am
Eröffnungsschießen vom 8.-16. August 1931 nahmen 100 Schützen teil.
1945
Nach dem 2. Weltkrieg war allerdings auch diese Schießstätte nicht mehr
betriebsfähig. Die Gewehre mussten abgegeben werden, so erlahmte der
Schießbetrieb weitere Jahre.
1956
Im Frühjahr 1956 begannen die Wendelsteiner unter dem
Schützenmeister Herrmann, einen Schießstand im Hotel Schuhbräu
auszubauen. Das Eröffnungsschießen, konnte im Spätherbst durchgeführt
werden.
1957
Beim Jahresrückblick 1957 im Schuhbräu machte der 1.
Schützenmeister Herrmann, an einigen Vertreter, der FSG den
Vorschlag, beide Vereine zu verschmelzen.
1958
Am 18. Januar 1958 fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung
der Kgl. Privil. FSG im Gasthaus Neugarten statt. Die Frage war
nur, in welcher Form diese Verschmelzung stattfinden sollte.
Die Gründungsversammlung der Kgl. privilegierten FSG Bad
Aibling, mit den Wendelsteinern wurde auf den 22. Februar 1958
festgesetzt und auch besiegelt.
Neuer Vereinsname:
Kgl. Privilegierte Feuerschützengesellschaft
Bad Aibling Wendelstein
Dieser Vereinsname brachte einen jahrelangen Papierkrieg, in dem das
bayerische Innenministerium, das letzte Wort zu sprechen hatte. Es ging
dabei um die rechtliche Behandlung der bestehenden privilegierten
Feuerschützengesellschaften und der Fall der vereinigten Aiblinger
Schützengesellschaften mit den Wendelsteinern. Letztendlich kam die alte
Bezeichnung
„Königlich Privilegierte Feuerschützengesellschaft Bad Aibling“
als rechtsverbindlich heraus.
1960
Am 350 jährigen Jubiläumsschießen 1960, daß vom 6. bis 15.
Dezember im Saal der Gaststätte Rohleder, in der Lindenstr.
ausgetragen wurde, beteiligten sich 210 Schützen aus Bad Aibling und
Umgebung
1963
Im Frühjahr 1963 folgte die Kündigung des Schießstand im
Schuhbräu, wegen Eigenbedarf des Raums. Eine neue Bleibe fand
man im Frühlingsgarten. Mit viel Fleiß und Arbeit wurde ein
Schießstand mit Stüberl gebaut. Leider war uns diese Bleibe nur vom
August 1963 bis 1977 gegönnt.
1977
Mit dem Bau einer Schießstätte im Sebastiani-Bräu konnte der
Schießbetrieb am 13.06.1977 wieder aufgenommen werden.
1985
Zum bevorstehenden 375 jährigen Jubiläum und Gauschießen, an den
806 Schützen an den Stand gingen, erfolgte auch ein Bittbrief an den
damaligen Bayerischen Ministerpräsident, Franz Josef Strauß. Er als
Gönner und Förderer des Schießsports, möge den Verein zu diesem
Jubiläum, mit einer Ehrengabe unterstützen. Dieser Bitte entsprach
man und wurde mit einem Bayerischen Löwen als Ehrengabe belohnt.
Dieser wurde als 1. Preis auf der Festscheibe verteilt.
1991
Im Mai 1991 erfolgte die Kündigung durch die Flötzinger Brauerei
zum 01.10.1991, wegen Nutzungsänderung. Der Schießbetrieb konnte bei
der Schützengilde Waldheim (Heufeldmühle) vom Oktober 1991 bis
18.01.1995 aufrechterhalten bleiben.
1995
Am 18.01.1995 war Schießstandabnahme im Gasthaus Schoder. Es
wurde 6 Schießstände im Keller eingebaut. Das Vereinsleben findet im
Nebenzimmer des Gasthauses statt.
2010
Wieder sind 25 Jahre ins Land gezogen. Das 400 jährige
Vereinsjubiläum wurde mit dem 29. Gauschießen vom 7.5. - 18.5.2010
in der Ausstellungshalle ausgetragen. Auf 30 Schießständen beteiligten
sich 473 Schützinnen und Schützen. Am 8.5. und 9. 5. 2010 wurde
zusätzlich der Stadtpokal für alle Aiblinger Bürger ausgeschoßen.
In einer Ausstellung vom 17.4. - 12.5.2010 präsentierte der Verein in
der Sparkasse Bad Aibling die vereinseigenen Schätze.
Unter anderem Schützenscheiben, Pokale und die handgeschriebene
Chronik.
2014
Bau eines eigenen Schießstandes in der Heubergstraße 2 in Bad
Aibling. Schießstandabnahme, mit 8 elektronischen Ständen, am
10.06.2014. Eröffnung im September 2014.